Jazz und Geige passen gut zusammen, wenn der Kopf hinter den Saiten Gregor Huebner heißt. Der Kosmopolit hat sich musikalisch erneut auf den Weg nach Lateinamerika gemacht.

Er lebt seit vielen Jahren als Emigrant in New York, der pulsierende Melting Pot an der Ostküste scheint für einen Musiker wie den Jazz-Geiger und Komponisten Gregor Huebner einfach der richtige Ort zu sein. Von hier aus konnte er viele seiner Projekte verwirklichen. Eine der großen Leidenschaften von Huebner ist die lateinamerikanische Musik. 2010 veröffentliche er sein erstes Jazz-Album «El Violin Latino», ein Nachfolger erschien drei Jahre später.

Jetzt liegt unter dem Titel «El Violin Vol. 3, Los Soñadores» Huebners dritte, musikalisch und politisch beeindruckende Erkundung der Populärmusik Lateinamerikas vor, diesmal mit Schwerpunkt auf dem kubanischen Son, der bei uns vor allem durch die oft schon sehr betagten Virtuosen des «Buena Vista Social Club» bekannt wurde. Aber Gregor Huebner bringt seine eigene Lesart mit ein, eine kosmopolitische Sicht, die die Musik dennoch auch sozial verortet.

Mit einer kubanischen Version von John Coltranes «Equinox» geht es los, dann beseelt die Sängerin Yumarya den Petro Flores’ Klassiker «Obesión». Das Titelstück «Los Soñadores» von Gregor Huebner gerät zu einem eindrucksvollen Bekenntnis für die «dreamer» in den USA. Huebner weiß, dass er als weißer Künstler in New York viele Privilegien genießt, die Latinos nicht haben. Umso wichtiger erscheint diese Musik, inspiriert von Kuba und Lateinamerika. Dabei kann sich Huebner wiederum auf seine exzellente Begleitband verlassen.

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